23.1.3 Afrotopia - eine Annäherung an Afrika
Thema/Inhalte
Letztes Jahr haben wir uns mit der "grossen Fortschrittserzählung" beschäftigt, die trotz zunehmender sozialer und ökologischer Krisen Wirtschaftswachstum und Wohlstand für alle verspricht, und sie zumindest teilweise in Frage gestellt. Felwine Sarr knüpft mit seinem Buch „Afrotopia“, in dem er ein alternatives Entwicklungsszenario für Afrika entwirft, genau an diese Erzählung an. „Afrotopia“ bezeichnet den Ort (topos) Afrika und beinhaltet zugleich das Unternehmen, eine Utopie Afrika zu denken, ja, Afrika selbst zu denken, das die längste Zeit als Projektionsfläche mehr oder minder kolonialer Mächte diente. Afrika als Fall für die Entwicklungshilfe? Vielleicht, aber welche Entwicklung ist gemeint? Hier setzt Sarrs postkolonialistische Kritik an den gemeinhin als universell verstandenen grossen Erzählungen der Moderne, des Fortschritts an. Das westliche Entwicklungsmodell ist laut Sarr in Afrika zum Scheitern verurteilt. Auf dem Weg zu Afrotopia muss sich der Kontinent zuerst und vor allem von westlichen Denkmustern befreien, sich aus der politischen und wirtschaftlichen Umklammerung von aussen lösen und auf die eigenen Stärken setzen, kurz: Afrika muss sich neu erfinden. „Afrotopia“ ist eine Tour durch die afrikanische (Kultur-)Geschichte, die Erblasten der Vergangenheit mit ihren Langzeitfolgen (Sklavenhandel, Kolonialismus, Postkolonialismus) sowie eine Bestandesaufnahme der sozio-kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Gegenwart und der bisher vernachlässigten Ressourcen und Potenziale. Der Reichtum an natürlichen Ressourcen, an kultureller Vielfalt, an traditionellem Wissen, an sozialen Wirtschafts- und Lebensweisen und nicht zuletzt die demographische Entwicklung sind die Potenziale Afrikas, die Sarrs Hoffnung auf ein Afrotopia, auf einen prosperierenden Kontinent im 21. Jh. nähren.
Die Lektüre und Diskussion dieses spannenden Buches von Felwine Sarr sollen im Mittelpunkt dieses Zirkels stehen. Zur Vertiefung einzelner Fragen werden von Fall zu Fall weitere kurze Texte hinzugezogen.
Moderation
Karin Hopfe Amadé Zenzuenen
karin.hopfe@bluewin.ch amade.zenzuenen@icloud.com
Letztes Jahr haben wir uns mit der "grossen Fortschrittserzählung" beschäftigt, die trotz zunehmender sozialer und ökologischer Krisen Wirtschaftswachstum und Wohlstand für alle verspricht, und sie zumindest teilweise in Frage gestellt. Felwine Sarr knüpft mit seinem Buch „Afrotopia“, in dem er ein alternatives Entwicklungsszenario für Afrika entwirft, genau an diese Erzählung an. „Afrotopia“ bezeichnet den Ort (topos) Afrika und beinhaltet zugleich das Unternehmen, eine Utopie Afrika zu denken, ja, Afrika selbst zu denken, das die längste Zeit als Projektionsfläche mehr oder minder kolonialer Mächte diente. Afrika als Fall für die Entwicklungshilfe? Vielleicht, aber welche Entwicklung ist gemeint? Hier setzt Sarrs postkolonialistische Kritik an den gemeinhin als universell verstandenen grossen Erzählungen der Moderne, des Fortschritts an. Das westliche Entwicklungsmodell ist laut Sarr in Afrika zum Scheitern verurteilt. Auf dem Weg zu Afrotopia muss sich der Kontinent zuerst und vor allem von westlichen Denkmustern befreien, sich aus der politischen und wirtschaftlichen Umklammerung von aussen lösen und auf die eigenen Stärken setzen, kurz: Afrika muss sich neu erfinden. „Afrotopia“ ist eine Tour durch die afrikanische (Kultur-)Geschichte, die Erblasten der Vergangenheit mit ihren Langzeitfolgen (Sklavenhandel, Kolonialismus, Postkolonialismus) sowie eine Bestandesaufnahme der sozio-kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Gegenwart und der bisher vernachlässigten Ressourcen und Potenziale. Der Reichtum an natürlichen Ressourcen, an kultureller Vielfalt, an traditionellem Wissen, an sozialen Wirtschafts- und Lebensweisen und nicht zuletzt die demographische Entwicklung sind die Potenziale Afrikas, die Sarrs Hoffnung auf ein Afrotopia, auf einen prosperierenden Kontinent im 21. Jh. nähren.
Die Lektüre und Diskussion dieses spannenden Buches von Felwine Sarr sollen im Mittelpunkt dieses Zirkels stehen. Zur Vertiefung einzelner Fragen werden von Fall zu Fall weitere kurze Texte hinzugezogen.
Moderation
Karin Hopfe Amadé Zenzuenen
karin.hopfe@bluewin.ch amade.zenzuenen@icloud.com
Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
5 bis 8 Personen
Zahl und Dauer der Treffen
5 Treffen à 1.5 Std.
Erstes Treffen
Donnerstag, 05. Oktober 2023, 16:00 bis 17:30 Uhr
Mediathek, Schlossstrasse 30, Konferenz-Zimmer, 3900 Brig
Datenübersicht
2023: 19.10. / 02.11. / 16.11. / 30.11.
der Anlass vom 19.10. findet im Gruppenraum statt
Bemerkungen
- Keine Vorkenntnisse erforderlich.
- Als Einstiegstext wird die vorherige Lektüre des folgenden Titels empfohlen: Felwine Sarr, Afrotopia, 2019.
- Weitere Texte in Absprache mit den TeilnehmerInnen.
Hinweis
- Merke und notiere dir bitte den Zirkelnamen und die zugehörigen Daten.